L O A D I N G

Keine Ahnung

projekte keine ahnung

Musiktheater " Keine Ahnung"

Das Musiktheater „Keine Ahnung“ wurde 1983 von Heinz Triendl und Robert Tribus gegründet. Der musikalische Stil dieser Gruppe weist eigentlich keine bestimmte, vorgegebene Richtung auf, ist aber (laut Definition der beiden Gründer) zwischen Adriano Celentano und Ludwig van Beethoven anzuordnen.
Schon nach zweimonatigem Bestehen der Band absolvierten sie ihr erstes Konzert in einem Innsbrucker Altstadtlokal. Von da an mehrten sich die Auftritte und schon bald kursierten Gerüchte um die Sonderbarkeit dieser Musiktruppe.
Zitat in der Tiroler Tageszeitung vom 18. Jänner 1984, nach einer Rockhausfete im Innsbrucker Stadtsaal, bei welchem „Keine Ahnung“ mit Kreissägen, Mistgabeln, Sensen u.a. bewaffnet, just im Andreas Hofer Gedenkjahr, quasi als Vorgruppe des Wiener Musikers Günther Mokesch auftrat:

..Die Stimmung blieb locker, aber kühl. Als Keine Ahnung dann in Kriegsbemalung auftrat, präsentierte sich die Halle um einiges belebter. Doch die Formation erntete vor allem Überraschung ob ihrer skurilen Darbietung. Die kurzfristig formierte Truppe hatte es wohl auch so erwartet.

Bei Eröffnungen (wobei der kürzeste Auftritt 1 Sekunde dauerte) war „Keine Ahnung“ zudem ein gern gesehener Gast, weil ihre Darbietungen die strengen Strukturen solcher Vernissagen um einiges auffrischten.

Ihr bislang setztes Konzert gab die Gruppe im Innsbrucker Kulturzentrum Utopia, 1990 anlässlich einer Reaktion auf die Gräueltaten des Golfkrieges.

Statement dieses Auftritts: Jenseits von G(orbatschow) und B(ush).

Diese Neuinszenierung versucht, den absoluten Augenblick des Menschen im urkosmischen Nichts fest zu halten und dem Publikum nahe zu legen, ihm aber auch die Lächerlichkeit des Daseins auf zu zeigen, die sich allerorts in Form von Gewalt, Hass, Unzufriedenheit etc. manifestiert.

Zitat in der Tiroler Tageszeitung:

….Im Keller war`s danach ganz anders. Keine Ahnung deuteten bereits im Ensemblenamen an, dass sie mit ihrem Tun keine Erwartungshaltungen schüren wollten. —Ausstaffiert mit (diesem Anlass hervorragend gerechten) Verkleidungen von Sabine Unterdorfer, lieferte das ungewöhnliche Dutzend eine verblüffende Performance aus Sound, Text und Show: zwischen klassisch – züchtigen Gesang zu ku`nstbeflissenem Piano- und Flötenspiel und einer Punky – Horror – Monstershow, wie sie Drahdiwaberl zur Konkurenz gereicht. Inklusive lebender Schlage und spritzendem  Filmblut wurde da ein Engerl in den Käfig gespert während sich der Frontmann(Heinz Triendl) zuweilen echt Furcht erregend teuflisch austobte. Der Vollmond leuchtete und jeder hatte beim anschließenden Tanz der Akteure in Windeln jetzt wirklich das Jenseits von Gut und Böse erreicht.

Seitdem ist die Band dem Vernehmen nach nur noch einmal aufgetreten, – als sie Heu in ein Altstadtlokal warf.

Die Auftritte der Band waren zwar Raritäten im Tiroler Kulturleben, galten aber als absoluter Geheimtipp; man wusste nie was passierte, ob sie überhaupt spielten, oder ob ihr Auftritt z.B. nur eine Sekunde dauern würde (wie im Cafe Psst in Jenbach).

Melancholie im September war quasi  ein Abschiedsgeschenk an das Publikum der Goldenen Rose, denn kurz darauf musste dieses Gasthaus geschlossen werden. Zurück blieb die Erinnerung an das rauschende  Abschiedsfest, bei welchem Keine Ahnung dem Publikum den Boden unter den Füßen zog. Da wurden Wölfe (Mitglieder des Ensembles) aus dem Käfig gelassen, die sich sofort auf das Publikum stürzten mit Blutsäckchen und Leberstücken um sich werfend, währen die Band selbst in verzückter Dissonanz ihre Instrumente begattete.